Im Februar habe ich die jährlich stattfindende Münchner Sicherheitskonferenz besucht, die größte internationale Konferenz zu sicherheitspolitischen Fragen. Ein Jahr nach dem Überfall Putins auf die Ukraine lag der Fokus dieser Konferenz auf dem Schmieden von Bündnissen mit all denjenigen, die an die regelbasierte Weltordnung glauben und keinen neuen Ost-West-Konflikt aufmachen möchten. Während dieser drei Tage hatte ich die Möglichkeit, an vielen konstruktiven und spannenden Diskussionen teilzunehmen. Zum Thema Zeitenwende saß ich auch selbst zusammen mit Christoph Heusgen, Joachim Gauck und Constanze Stelzenmüller auf dem Podium. Dort habe ich vor allem betont, dass die Zeitenwende nicht rein militärisch betrachtet werden darf, sondern Sicherheit auch weiter gedacht werden muss. Denn beispielsweise durch die Sicherung sozialer Systeme und das aktive Betreiben von Krisenprävention können wir neue Konflikte und Krisen verhindern und so unsere Friedensordnung schützen.
Was mich besonders gefreut hat: auch die Zusammenarbeit des globalen Südens und des Nordens hat dieses Jahr eine bedeutende Rolle während der Konferenz eingenommen. Nachdem der globale Süden viele Jahre nicht ernst genug genommen wurde und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe aufgrund der Arroganz des Nordens nicht möglich war, ist es jetzt umso wichtiger, den globalen Süden mit am Verhandlungstisch zu haben. Denn nur gemeinsam können wir die großen Aufgaben unserer Zeit – die Bewältigung der Klimakrise und eine gerechte und ökologische Transformation – schaffen.