Die Bemühungen zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle im Erzbistum München-Freising reichen nicht

Am 27. Januar hat sich der Münchner Erzbischof Reinhard Marx zum Missbrauchsgutachten seiner Diözese geäußert. Ich begrüße die klaren Worte von Kardinal Reinhard Marx zu den schwerwiegenden Vorwürfen über jahrzehntelangen Kindesmissbrauch in seiner Diözese. In seinen eigenen Worten: Die Kirche war und ist für viele Menschen ein Ort des Unheils und der Angst.

Es ist gut, dass Kardinal Marx die innerkirchliche Aufarbeitung vorantreiben möchte, aber das reicht nicht. Die katholische Kirche in Deutschland hat gezeigt, dass sie beim Thema Missbrauch nicht in der Lage ist, angemessen schnell und transparent zu agieren. Sie ist gezeichnet von einem System der Vertuschung, der Verantwortungslosigkeit und der Bagatellisierung.

Die Bundes- und Landespolitik muss sich daher stärker in die Aufarbeitung der strukturellen Missstände in der katholischen Kirche und die Prävention sexuellen Missbrauchs einmischen. Dazu gehört, dass das Amt des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) und die ihm angegliederte Aufarbeitungskommission endlich auf eine gesetzliche Grundlage gestellt werden müssen. Sie gehören finanziell besser unterfüttert und mit Kontroll- und Untersuchungsrechten ausgestattet. Zudem muss eine angemessene Ermittlung von Missbrauchsfällen in der Kirche vor weltlichen Gerichten unbehindert stattfinden.

Den ganzen Artikel in der Augsburger Allgemeinen findet ihr hier.

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