Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz

Die schrecklichen Bilder vom chaotischen Abzug der Soldatinnen und Soldaten aus Afghanistan bleiben uns wohl noch lange im Kopf. Menschen, die sich verzweifelt an die Flügel von Flugzeugen klammerten, weil sie auch mit ausgeflogen werden wollten. Afghanische Ortskräfte, die sich auch heute noch vor den Taliban verstecken müssen.

Damit sich etwas derartiges nicht nochmal wiederholt, wurde im Bundestag sowohl ein parlamentarischer Unterausschuss Afghanistan als auch eine Enquete-Kommission einberufen. In der letzten Woche wurden dann die Abschlussberichte dieser Gremien vorgestellt. Der Einsatz Deutschlands und seiner Partner ist strategisch gescheitert: Es gab von Anfang an keine klar erkennbare Strategie, mangelnde Kommunikation und fehlendes Verständnis für den kulturellen und religiösen Kontext in Afghanistan. Außerdem hatte man sich keine gute Exit-Strategie und eine zu große Abhängigkeit von den USA. Die Uneinigkeit der deutschen Ministerien zum Abzug aus Afghanistan kostete wertvolle Zeit, die manche Ortskräfte mit dem Leben bezahlten.

Aus diesen Fehlern gilt es jetzt zu lernen. Im Bericht der Enquete-Kommission findet man deshalb auch Empfehlungen, wie zukünftige Einsätze aufgestellt sein müssten, damit so etwas wie in Afghanistan nicht noch einmal passiert.

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